Ein Interview mit Daniela & Patrick

Hast du dich jemals gefragt, wie ein Leben abseits der festen vier Wände aussehen könnte? Daniela und Patrick, auch bekannt als endless_footsteps, haben genau das getan. In unserem Interview nehmen sie dich mit auf ihre spannende Reise durch Europa, Asien und Afrika, immer im eigenen, liebevoll ausgebauten Van „Finn”. Von den technischen Details ihres Vans „Finn” über die emotionale Bindung zu ihrem mobilen Heim bis hin zu praktischen Tipps für angehende Vanlifer — tauche ein in eine Welt der Freiheit, des Abenteuers und der Selbstbestimmung. Lass dich inspirieren und entdecke, was es wirklich heißt, dem „Hamsterrad” zu entfliehen.

Hallo ihr beiden! Wollt ihr euch in einigen Worten kurz vorstellen?

Wir sind Daniela und Patrick und wir lieben es fremde Kulturen und neue Länder kennenzulernen und haben deshalb 2017 das erste Mal den Entschluss gefasst für sechs Monate auf Reisen zu gehen. Als wir zurückkamen, fanden wir unseren VW LT 28 „Finn” und haben diesen in drei Monaten Vollzeit ausgebaut. Nach drei Jahren und vielen Abenteuern mit Van merkten wir, dass wir ein zweites Mal unser ganzes Leben umkrempeln und dem Hamsterrad nochmal entfliehen wollten, also haben wir Finn auf unbestimmte Zeit zu unserem Zuhause gemacht.

Was hat euch auf die Vanlife-Idee gebracht und wie nutzt ihr aktuell euren Van?

Wir waren 2017 für drei Monate in Neuseeland und haben uns dort unseren Van Bongo gekauft, um mit diesem durchs Land zu reisen. Das war für uns beide die erste Erfahrung im Vanlife und innerhalb kürzester Zeit waren wir so angefixt, dass wir noch während unserer Weiterreise durch Südostasien ständig auf Ebay Kleinanzeigen nach Vans in Deutschland gesucht haben. Gekauft haben wir unseren Finn dann im Sommer 2018 und seit August 2021 ist er unser festes Zuhause. Wir leben also Vollzeit im Van und reisen aktuell durch Europa, Asien und Afrika.

Wo waren die Highlights, aber auch die schwierigen Momente bei eurem Ausbau?

Der Ausbau war ein Auf und Ab der Gefühle. Drei Monate Vollzeit haben wir an Finn gearbeitet und einige Stunden bei YouTube recherchiert. Das ist jetzt gut vier Jahre her und wir würden sagen, wir sind noch immer nicht fertig, da sich nun im Fulltime-Vanlife auch die Anforderungen an den Ausbau ständig ändern. Unser Highlight ist ganz klar die erste warme Outdoor-Dusche ;)

Die Deckenkonstruktion hat uns einige Nerven gekostet. Mal hier keine gerade Kante, da eine Latte zu kurz, die andere zu lang, fehlende Möglichkeit zur Befestigung und das gepaart mit unserem Perfektionismus hat uns etliche Nerven gekostet. Letztendlich hat das Holz auf unseren ersten Fahrten so viel gearbeitet, dass es eh egal gewesen ist.

Da wir gerade von Highlights sprechen - Was war bisher euer schönstes Vanlife-Erlebnis?

Da gibt es so viele und es fällt nicht leicht nur eines zu nennen, aber als wir die Entscheidung getroffen hatten, dass die türkische Straßenhündin Maja ein Zuhause bei uns bekommt, war das wohl mit das schönste und vor allem prägendste.

Wie sieht euer Strom Set-Up momentan aus?

Wir haben Anfang 2022 ein deutliches Upgrade auf Verbraucher- sowie Versorgerseite durchgeführt. Durch die neue LC 200L BT 12V Lithium-Batterie sind wir auch ohne jegliche Sonnenenergie gut fünf Tage völlig unabhängig und autark auf Reisen. Versorgt wird diese von unserem verbauten Kombi-Gerät SBB 60 Solarladebooster über 220 Watt Solar und dem integrierten Ladebooster. Durch die neue Batteriepower konnten wir so einen Warmwasserboiler einbauen und auch alle anderen großen Verbraucher wie Kühlschrank, Wasserkocher und den CSI 15 Wechselrichter für unsere Laptops auch in Zukunft ohne schlechtes Gewissen nutzen.

Warum habt ihr euch für Produkte von ECTIVE entschieden?

Durchdachte Produkte wie ein CSI 15 Wechselrichter oder der SBB Solarladebooster mit zwei Funktionen in einem und der Möglichkeit zur einfachen Montage sind perfekt für DIY-Ausbauer wie uns. Über die genaue Bedienungsanleitung haben wir uns auch immer sehr gefreut ;) Die ECTIVE Bluetooth-App zur Überwachung unserer neuen LiFePO4-Batterie ist für uns ebenfalls ein absoluter Gamechanger.

Was war für euch wichtig als ihr die Elektrik zusammengestellt habt?

Wir wollen mit unserem Finn so lange wie möglich frei und unabhängig stehen, weshalb wir Produkte benötigten, die uns das ermöglichen. Zudem sollte der Einbau schnell, sicher und einfach funktionieren.

Habt ihr Vanlife Pläne, die ihr als nächstes angehen wollt?

Wir haben gemerkt, dass wir zu oft Pläne über den Haufen geworfen haben und lassen deshalb jetzt alles, was kommt einfach weitestgehend auf uns zukommen:) Wobei wir den Gedanken einer festen Base, wie zum Beispiel ein alter Schulbus als Tiny House, grade ziemlich schön finden. Über die Wintermonate wird es aber vermutlich mit Finn wieder irgendwo ins Warme gehen.

Welche Länder habt ihr bisher mit dem Van bereist?

Die Liste ist lang: Wir waren bereits in der Schweiz, Österreich, Slowenien, Italien, Tschechien, Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Albanien, Griechenland, Türkei, Georgien, Armenien und Marokko.

Wenn ihr einmal auf all eure Reisen zurückschaut: Was habt ihr daraus mitgenommen?

Wir leben seitdem viel mehr im Einklang mit der Natur und wissen vor allem unsere Ressourcen wie Wasser viel mehr zu schätzen.

Was sind eure 5 besten Tipps für diejenigen, die Vollzeit in ihren Van ziehen möchten?

1. Man muss sich Zeit geben, sodass sich alles einspielen kann. Es hat bei uns lange gedauert, bis wir eine Routine gefunden haben, da im Van einfach alles um ein Vielfaches länger dauert.
2. Trockentrenntoilette ist Pflicht (vor allem, wenn man wie wir fast ausschließlich frei steht).
3. Das Leben im Van ist kein Urlaub ist und bringt auch viele Hürden und Herausforderungen mit sich.
4. Wenn man wie wir als Paar reist, ist es wichtig, dass jeder auch genügend Zeit für sich hat.
5. Mut zum Minimalismus! Wir haben bis auf ein paar wenige Kartons mit persönlichem Hab & Gut alles verkauft und das Gefühl ist einfach nur unglaublich befreiend. Wer sich für ein Leben im Van entscheidet, hat sowieso nur begrenzt Platz und muss sich somit gezwungenermaßen von Dingen trennen.