Ein Camper symbolisiert ein neues Freiheitsgefühl. Überall zu Hause. Die schönsten Orte als Vorgarten. Im Internet und auf Social Media sehen wir immer wieder Bilder und Videos von Campern an einsamen Traumstellplätzen: umgeben von der Natur, direkt am Wasser, mit den schönsten Aussichten, wenn die Van-Tür aufgeht. Doch was ist mit stundenlanger Stellplatzsuche, vermüllten Orten, Mückenplagen und Dauerregen? Wo sind diese Dinge zu sehen? Wir wollen euch das Camper-Leben einmal von beiden Seiten beleuchten und auch über die Dinge sprechen, die gerne mal unter den Van gekehrt werden.
Erste Hürde: Die Anschaffung eines Vans
Die Idee, die Welt auf vier Rädern zu erkunden, klingt verlockend — bis man sich der ersten Hürde stellt: die Anschaffung eines geeigneten Campers. In einer Zeit, in der die Nachfrage nach Camperfahrzeugen stark gestiegen ist, wird es immer schwieriger, ein passendes Basisfahrzeug zum Ausbauen oder einen bereits ausgebauten Camper zu finden. Das gilt für den Gebrauchtmarkt, aber auch für den Neumarkt. Die hohe Nachfrage in den letzten Jahren führt zu steigenden Preisen und Frustration bei vielen Suchenden. Auf der anderen Seite gibt es aber auch neue Gebrauchtwagen-Plattformen und raffinierte Neuwagen-Modelle zu guten Preisen, die Grund zur Hoffnung machen. Und wenn der Van erstmal gefunden ist, ist man seinem Traum schon ein ganzes Stück nähergekommen. Doch dann geht es bei vielen Selbstausbauenden erst richtig los.
Stolz, Schweiß und Sägespäne: Wenn der Ausbau endlich fertig ist
Wenn das Basisfahrzeug gefunden ist und eine Entscheidung für den Ausbau getroffen wurde, beginnt das Projekt. Ein eigener Ausbau erfordert viel Zeit, Anstrengung und Geduld. Gleichzeitig ist es äußerst befriedigend, die Fortschritte zu beobachten, eigene Ideen in die Tat umzusetzen und den Van so zu gestalten, dass er den individuellen Bedürfnissen und Vorstellungen entspricht. Noch nie war es so einfach, im Internet Ausbaupläne, Inspirationen und nützliche Tipps zu finden. Es existieren zahlreiche Community-Plattformen und selbst im Bereich Elektrik und Solar, bei dem viele sich unsicher fühlen, stehen einfache Lösungen und hervorragende Unterstützung zur Verfügung. Und falls doch noch Fragen offenbleiben, kann man sich über unsere ECTIVE Seite von einem Einbaupartner in der Nähe beraten lassen. Und obwohl in manchen Momenten während des Ausbaus vielleicht der Frust hochkommt, wird man später gerne an diese Zeit zurückdenken. Sobald das Endergebnis vor einem steht, kann man vor Stolz fast platzen. Dann beginnt die erste Reise im Van. Ab jetzt ist alles einfach, oder?
Stellplatzroulette: Überlaufene „Geheimtipps” und echte Traumstellplätze
Leider nicht ganz. Wunderschöne Stellplätze machen den besonderen Reiz des Camperlebens aus. Ein immer wechselnder Vorgarten mit den schönsten Aussichten, wenn die Vantüren aufgehen, wird im Internet so gezeigt, als gäbe es sie wie Sand am Meer. Dementsprechend groß sind die Erwartungen vieler Camperreisenden, wenn sie zu einem Geheimtipp aus dem Internet fahren. Leider sind diese öffentlichen „Geheimtipps” oftmals so überfüllt, dass sie ihren Charme verlieren. Vor allem zu den Ferienzeiten sind Campingplätze und ausgewiesene Plätze zum Freistehen schnell voll, und wer vorher nicht reserviert, kann schon einmal vergebens gleich mehrere Stellplätze hintereinander ansteuern. Aber vergessen wir nicht die andere Seite. Denn es gibt sie: Die wundervollen Stellplätze mitten in der Natur, direkt am Strand oder See oder inmitten der Berge an einem Fluss. Diese sind meistens durch Vorausplanung oder eigene Erkundungen zu finden. Und neben den Campingplätzen und erlaubten Plätzen zum Freistehen gibt es zum Beispiel auch private Stellplätze auf Bauernhöfen oder Weingütern. Ein absoluter Traum abseits vom Trubel.
Einige der schönsten Campingplätze in ganz Europa findet ihr bei PiNCAMP, dem Campingportal vom ADAC. Dank übersichtlicher ADAC-Sterne-Klassifizierung und den vielen Bewertungen der Camper wisst ihr bei PiNCAMP ganz genau, was euch erwartet und findet im Handumdrehen euren Traumplatz für den nächsten Camping-Urlaub.
Leben auf wenigen, rollenden Quadratmetern: Einschränkungen und Möglichkeiten
Wenn das Zuhause rollt, ist es wichtig, dass alles gut verstaut ist.
Und das jedes Mal. Jeder Camper wird es kennen: Beim Losfahren fallen vergessene Gegenstände runter, Schubladen gehen
in Kurven auf und knallen wieder zu oder etwas von der aufgehängten Wäsche fliegt aus dem offenen Fenster. Vor allem,
wer zu viel eingepackt hat, muss ständig umräumen. Am besten hat alles im Van einen festen Platz. Denn auch wenn der
Raum klein ist, kann man Dinge verlegen.
Abseits dieser Schwierigkeiten ermöglicht das Leben im Camper, den Fokus auf
das Wichtige zu legen, denn das Leben im Van ist einfach, leicht und ursprünglich. Die begrenzte Fläche und Ressourcen
nimmt man nicht als Einschränkung wahr — ganz im Gegenteil — eher als Befreiung. Es ist viel mehr Platz im Kopf da für
die kleinen, schönen Dinge. Viele gehen zudem ihren Hobbys nach und nehmen ihr Equipment bequem im Camper mit, ohne
schleppen zu müssen. Direkt am Wanderausgangspunkt oder Kitesurf-Spot zu stehen hat schon einen besonderen Reiz.
Und wenn Dauerregen angesagt ist, eine Mückenplage einen im Van festhält, der Wind zum Kiten nicht ausreicht oder
man sich an einem Ort nicht wohlfühlt, dann sollte man bedenken: Das Zuhause hat Räder! Spontanes Umplanen ist jederzeit möglich.
Freiheit und Lagerfeuernächte: Unvergessliche Momente erleben
Die Natur wird zum Vorgarten, man verbringt die meiste Zeit an der frischen Luft. In der Hängematte liegend dem Meeresrauschen zu horchen und zahlreiche Sonnenauf- und -untergänge erleben, ist unbezahlbar. Und inmitten dieser wunderschönen Natur hat man sein eigenes Zuhause immer dabei. Aber es sind vor allem die Begegnungen mit anderen Campern, die wunderschöne und unvergessliche Erinnerungen fürs Leben schaffen: spontane gemeinsame Picknicks, anregende Gespräche und gemeinsam Musik machen. Man trifft auf so viele unterschiedliche Menschen wie sonst fast nie. Und wenn man nach einem Lagerfeuer mit sandigen Füßen und nach Rauch riechender Kleidung glücklich ins Van Bett fällt, dann weiß man, dass es das alles wert ist.
Hallo Realität: Pannen, Preise, Panikmomente
Und auch wenn die Freiheit auf Rädern verlockend ist, wird das Reiseabenteuer
auch mal ausgebremst: Staus, Pannen, sandige Böden und Werkstattaufenthalte gehören zu den häufigsten Herausforderungen.
Dort heißt es dann: Ruhe bewahren, durchatmen, das Beste aus der Situation machen oder umplanen.
Eine gute Versicherung
kann hier Gold wert sein, denn so eine Panne kann schnell mal ins Geld gehen und summiert sich mit Kosten für Treibstoff,
Stellplätze, Fährenüberfahrten, Vignetten und Maut schnell zu dem Preis für einen Luxusurlaub auf. In Städten kommen dann
gerne noch enge Gassen, niedrige Brücken und Einbruchgefahr dazu. Hier sollte man gegebenenfalls auf überwachte Stellplätze
zurückgreifen und sich in verzwickten Situationen von Anderen helfen lassen.
Fazit Trend Vanlife: Fluch und Segen
Insgesamt bieten Camperreisen eine einzigartige Möglichkeit,
die Welt aus einer neuen Perspektive zu erleben. Doch auch hier liegen Freiheit und Herausforderungen eng
beieinander. Durch Social-Media hat nun gefühlt jeder Zweite einen Camper und es werden oft eher die schönen
Seiten gezeigt. Noch nie hatte man so viel Zugriff auf Inspiration und Informationen bezüglich des Ausbaus,
Routenvorschlägen und Equipment und gleichzeitig sind dadurch viele Traumstellplätze nicht mehr so einsam,
wie sie einmal waren. Einerseits werden nun aufgrund von zunehmend vermüllten und überfüllten Naturplätzen
mehr Einschränkungen und Verbote eingeführt. Doch Andererseits steigt auch die Anzahl an Angeboten, wie das
Stehen auf privaten Weingütern und Bauernhöfen, der Ausbau von Steh- und Entsorgungsplätzen und mehr. Viele
erfüllen sich mit einem eigenen Camper einen langersehnten Traum. Und wenn man nicht nur an die schönen Seiten
glaubt, die man auf Social Media sieht, wird man nicht enttäuscht.
Denn Camper-Reisen bringen wahres Freiheitsgefühl
und mit einem rollenden Zuhause die Welt zu entdecken, ist ein unglaubliches Erlebnis. Das Reisen im Camper ist so
flexibel, der Vorgarten kann täglich wechseln und man reist in seinem eigenen Tempo. Eine Küche und das eigene Bett
immer dabei. Die wichtigsten Dinge an Bord, inklusive Hobbyausrüstung. Auch mit Haustieren ist das Camping deutlich
entspannter und flexibler. Der Hype ist also begründet. Aber zum Camperleben gehören eben beide Seiten dazu.