So erkennst du ein gesperrtes BMS
In manchen Fällen ist ein gesperrtes BMS nicht direkt zu erkennen, da noch einige
Geräte wie USB-Steckdosen oder LED-Leuchten auch bei gesperrtem BMS weiter funktionieren können. Es könnte zum Beispiel sein, dass
das BMS gesperrt ist, aber einige Komponenten weiterhin störungsfrei über den MPPT-Solarreger weiter mit Solarstrom versorgt werden.
Hast du eine Versorgungsbatterie der LC-Baureihe mit Bluetooth-Modul oder Monitor kannst du hier in der App oder am
Monitor meist direkt nachschauen, ob das BMS gesperrt ist. Aber auch ohne Bluetooth oder Monitor kannst du ein
gesperrtes BMS erkennen, denn es gibt mehrere Indikatoren für ein gesperrtes BMS.
Diese Indikatoren weisen auf eine gesperrte BMS-Steuereinheit hin
Eine nicht zuverlässig arbeitende autarke Stromversorgung oder Notstromversorgung ist ärgerlich und kann mehrere Ursachen haben. Sollte eines der folgenden Fehlerbilder auftreten, deutet dies auf ein gesperrtes BMS hin.
- Die gemessene Spannung an den Batteriepolen ist deutlich unterhalb der Batterienennspannung. Häufig ist bei einem gesperrten BMS einer 12 V LiFePo4-Versorgungsbatterie eine Spannung von ca. 3 V zu messen.
- Das angeschlossene und eingeschaltete Ladegerät erkennt die Versorgungsbatterie nicht oder gibt eine Fehlermeldung.
- Obwohl ein geeignetes Ladegerät über eine längere Zeit mit der LiFePo4-Versorgungsbatterie verbunden ist, findet keine Ladung statt, der Ladezustand der Versorgungsbatterie bleibt unverändert.
- Bei älteren Ladegeräten, zum Beispiel Trafo-Ladegeräten, die nicht für LiFePo4-Batterien empfohlen werden, findet keine Ladung statt.
- Nach einer längeren Lagerung kann die Batterie nicht geladen werden, auch eine Versorgung von elektronischen Geräten über die Versorgungsbatterie ist nicht möglich. Auch wenn die Selbstentladung bei LiFePo4-Batterien sehr gering ist, kann es dennoch vorkommen, dass das BMS die Batterie — aufgrund von zu geringer Batterieladung — sperrt.
- Die Versorgungsbatterie kann keinen Strom auf- oder abgeben.
- Die Stromversorgung brichts bereits bei geringen Abgabeleistungen zusammen.
- Eine Verbindung zum Bluetooth-Modul der Batterie ist nicht möglich. In einigen Fällen wird das Bluetooth-Modul erkannt, eine stabile Verbindung ist jedoch nicht möglich.
- Einige Versorgungsbatterien, wie die LC-Serie Slim LT, besitzen zur Überwachung ein in dem Batteriegehäuse integriertes Display. Ist eine weitere Spannungsquelle, zum Beispiel eine baugleiche LiFePo4-Versorgungsbatterie, angeschlossen, zeigt das integrierte Display eine Spannung an. Wird die zusätzliche Spannungsquelle entfernt wird keine Batteriespannung auf dem Display angezeigt.
- Nach Neuanschluss der LiFePo4-Versorgungsbatterie oder Umbauten kann es vorkommen, dass das BMS die Versorgungsbatterie sperrt.
Wenn das BMS die LiFePo4-Versorgungsbatterie gesperrt hat, kann das ärgerlich sein,
die Batterie wurde jedoch vor Schäden geschützt und ist nicht kaputt. Die Fehlerursache für das gesperrte BMS liegt häufig
außerhalb der LiFePo4-Versorgungsbatterie und muss in jedem Fall vor dem Entsperren des BMS behoben werden. Nach der Fehlerbehebung
und dem Aufwecken bzw. Entsperren des BMS kannst du die LiFePo4-Versorgungsbatterie wieder wie gewohnt nutzen.
In einigen Fällen entsperrt sich das BMS nach der Behebung der Fehlerursache selbst innerhalb von wenigen Minuten. Manchmal
muss die LiFePo4-Versorgungsbatterie jedoch aktiv aufgeweckt werden. Zum Entsperren des BMS kann eine zweite Batterie oder ein zusätzliches Ladegerät notwendig sein.
Zum Aufwecken der LiFePo4-Versorgungsbatterie, also zum Entsperren des BMS, solltest du je nach Sperrgrund unterschiedlich vorgehen.
Drohende Tiefenentladung war der Grund für die BMS-Sperrung
Bei einer LC 100 LT LiFePo4-Versorgungsbatterie mit einer Nennspannung von 12,8 V liegt der BMS-Schwellenwert bei 10 V. Ab einer Wiederanbindungsspannung von 11,2 V weckt das BMS die Batterie wieder auf. Um eine Sperrung der Batterie durch das BMS zu vermeiden, sollte die LiFePo4-Versorgungsbatterie nicht unter 11,2 V entladen werden. In diesem Fall kann die gesperrte LiFePo4-Versorgungsbatterie entweder mit einem normalen LiFePo4-Ladegerät und einer Spenderbatterie oder mit einem speziellen Ladegerät mit Supply-Modus aufgeweckt werden.
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Möglichkeit zum BMS-Entsperren: Aufwecken der gesperrten Versorgungsbatterie mit einem LiFePo4-Ladegerät und Spenderbatterie
Das BMS hat aufgrund zu geringer Temperatur die Batterie gesperrt
Beim Wintercampen kann es im Inneren des Wohnmobils schnell kalt werden. Sollte das BMS
aufgrund einer zu geringen Temperatur die Lademöglichkeit oder Stromversorgung gesperrt haben, entsperrt das BMS die LiFePo4-Versorgungsbatterie,
sobald sich die Batterietemperatur wieder in dem vorgesehenem Temperaturbereich befindet.
Möchtest du deine LiFePo4 im Winter bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes aufladen, empfehlen wir dir eine
Versorgungsbatterie aus der LC-Serie LT. Diese besonderen tieftemperaturfähigen LiFePo4-Versorgungsbatterien können
dank integrierten Heizelementen auch bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes aufgeladen werden.
Durch zu hohe Temperaturen wurde das BMS gesperrt
Bis zu einer Temperatur von 60°C kann die Versorgungsbatterie deine
autarke Stromversorgung mit Energie versorgen. Sollte die Batterietemperatur mehr als 45°C betragen, kann die Batterie nicht geladen werden.
Zum Aufwecken der Batterie muss diese wieder auf den entsprechenden Arbeitsbereich abgekühlt werden.
Nach Erreichen der korrekten Arbeitstemperatur kann das Entsperren des BMS ein paar Minuten dauern.
Das BMS hat die Versorgungsbatterie vor Überspannung geschützt und die LiFePo4-Batterie ist gesperrt
Auch eine zu hohe anliegende Spannung würde die Lebensdauer der LiFePo4-Zellen negativ beeinflussen. Die BMS-Überspannungsgrenze bei einer LiFePo4-Versorgungsbatterie mit einer Nennspannung von 12,8 V liegt bei 15 V, dies entspricht einer Zellenspannung von 3,75 V. Nach Beseitigung der Fehlerursache entsperrt das BMS nicht von selbst. Zum Aufwecken der Batterie kann ein Ladegerät mit LiFePo4-Kennlinie angeschlossen werden. Dieses Ladegerät sollte in der Lage sein, die Batterie aufzuwecken.
Bei einem Kurzschluss fließt der maximale Strom, was einen Zusammenbruch
der Stromversorgung zur Folge haben kann. Dieser kann sehr große Schäden verursachen. Um eine Schädigung durch zu hohe
Ströme zu vermeiden, reagiert das BMS bei einem Kurzschluss in Bruchteilen einer Sekunde und sperrt sofort das BMS. Zum
Entsperren des BMS wird in diesem Fall meist eine Spenderbatterie sowie ein zusätzliches Ladegerät benötigt. Das Vorgehen
ist hier analog der Beschreibung oben: 1. Möglichkeit zum Entsperren des BMS mit einem Ladegerät und einer zusätzlicher Spenderbatterie.
Auch wenn ein BMS deine Batterie vor Schäden schützen kann, solltest du durch entsprechende Vorkehrungen wie
Batteriewächter, Sicherungen, Isolierung ? dafür sorgen, dass es erst gar nicht zu einer Sperrung des BMS kommt.
Das in der LiFePo4-Versorgungsbatterie verbaute BMS ist die letzte Schutzinstanz.
Hinweis: Die angegebenen Informationen zum Entsperren des
BMS dienen nur zu Informationszwecken und ersetzen keine fachliche Beratung. Solltest du noch weitere Fragen
oder Unterstützungsbedarf bei der Fehlersuche oder beim Aufwecken der LiFePo4-Versorgungsbatterie haben, empfehlen
wir dir, einen Experten aus unserem Einbaupartnernetzwerk zu kontaktieren.
Das integrierte Batterie-Management-System (kurz: BMS) überwacht die sichere Ladung/Entladung einer Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LiFePO4) und schützt sie unter anderem vor Kurzschlüssen, Überlast oder Tiefenentladung.
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